Belgien führt europäische Offensive für besseren Impfstoffansatz an

Am Vorabend des europäischen Gipfels fordert Alexander De Croo zusammen mit seinen dänischen, spanischen, litauischen und polnischen Kollegen in einem Schreiben an den Präsidenten des Europäischen Rates, Charles Michel, und die anderen europäischen Regierungschefs einen besseren europäischen Ansatz bei Impfungen, insbesondere im Hinblick auf die Kontrolle der Produktion der Impfstoffe.
Alexander De Croo: „Im vergangenen Jahr haben die Impfstoffhersteller Unglaubliches geleistet. Eine wahre Meisterleistung, in nur einem Jahr mehrere wirksame Impfstoffe zu entwickeln. Doch die aktuellen Rollout- und Produktionsprobleme in Europa werfen einen sehr dunklen Schatten auf all diese Bemühungen. Das muss unbedingt besser werden.“
Im Cockpit
„Europa sollte nicht nur ein Notar sein, der Verträge abschließt. Es muss auch der Manager sein, der im Cockpit sitzt und vor Ort die Kontrolle übernimmt. Eine Wiederholung der letzten Monate im Falle einer weiteren Pandemie oder bei der zweiten Generation von Impfstoffen ist absolut keine Option. Europa kann und muss es besser machen.“
Belgien und Dänemark haben in den letzten Wochen eine Reihe von konkreten Vorschlägen erarbeitet, wie Europa besser mit Pandemie-Situationen umgehen könnte. Konkret schlagen sie u. a. die Schaffung einer europäischen Agentur zur Bioabwehr nach dem Vorbild der amerikanischen Agentur BARDA vor. Diese Agentur soll zum Beispiel gemeinsam mit den Unternehmen die Produktionskapazitäten erhöhen, für schnellere und effizientere Zulassungsverfahren sorgen und unerwartete Probleme schnell lösen oder – noch besser – gar nicht erst entstehen lassen.
Kein Business as usual
„Es ist kein Business as usual. In Zeiten der Krise braucht man sozusagen eine Kriegsmentalität. Es geht dann darum, Dinge zu erledigen – getting things done. Vom diesem Spirit braucht es mehr“ schließt Premierminister De Croo.